#NotHeidisGirl

by - Dezember 31, 2017

So wie alle Jahre wieder ist es bald so weit: Das TV-Format 'Germany's next Topmodel' sucht neue Opfer. Es ist endlich Zeit, dass dieser Wahn auf aufhört!
Groß, spirndeldünn, reine Haut, kein Dehnungsstreifen, keine Piercings, keine Tattoos, 90/60/90, sportlich und natürlich gesunde Ernährung... Was sollen Frauen noch mal alles sein? Ach ja, hübsch und zahm. Am besten immer schön 'Ja' sagen und uns gar nur um den Haushalt und die Kinder kümmern? Mag ja sein, dass es Frauen gibt, die so leben wollen oder auch Männer, aber es gibt auch genügend, die dieser Rolle nicht entsprechen wollen.
Ich glaube, fast jede Frau und auch jeder Mann kennt diese Gedanken: "Ich bin zu groß/klein", "Meine Brüste und mein Po sind zu klein oder zu groß", "Ich bin zu dünn / habe ein Bäuchlein / bin zu dick", "Meine Muskeln sind nicht definiert genug" und und und... 

Und ist das gesund und gut so? Definitv NEIN!
Können wir wirklich was dafür, wenn wir Dehnungsstreifen bekommen haben? NEIN!

Sollten wir uns für unseren Körper schämen? HELL, NO!
Da können wir doch nicht für, wenn wir eine schiefe Nase, blaue oder braune Augen haben oder sonst was. 

Meine Meinung seht ihr auf dem Bild: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Der eine mag schlanke, kleine Mädchen, die andere mag große, kuschelige Mädchen. Manche mögen Latinos, andere maximalpigmentierte, wieder andere schneeweiße Haut. Und wisst ihr was? Es soll sogar Menschen geben, denen alles egal ist! Kaum zu glaube, was? Man sagt, es gibt Menschen, denen kommt es sogar auf Charakter an. Utopischer Gedanke, nicht? Nein, denke ich nicht.
Wisst ihr, wer solch eine Person sein kann? Ihr selber! Und anfangen könnt ihr auch direkt mit der Liebe zu euch selbst.

Es ist schwer, das weiß ich genau. Als ich jünger war, wollte ich immer dünner sein. Gelenkt von Schönheitsidealen habe ich mit 16 Jahren 'Schlank im Schlaf' (Insulin-Trennkost) gemacht, war im Fitnessstudio und habe Ideale angestrebt, die im 21. Jahrhundert nur noch überholt sind. Und was hat es mir gebracht? Dank des Studios habe ich jetzt Probleme mit meinen Knien und Rücken, super! Davor fand ich mich natürlich auch schon immer zu dick. Ich hatte immer schon ein 'kleines Bäuchlein'. Irgendwas hat mich immer gestört. Die Bravo sagte mir, was ich für Mode zu kaufen hatte und wie ich mich stylen sollte.
Ich weiß selber nicht, wann und wie genau ich dann langsam aus diesem Teufelskreis kam. Über Instagram bin ich auf Sophie Gray gestoßen. Sie vermittelt, dass Selbstliebe ein guter Weg ist zu gehen. 

Ich glaube, kleine große Schritte waren Beziehungen, die scheiterten und auch eine Therapie. Einmal habe ich gelernt, meine Meinung zu sagen und meine Grenzen abzustecken, dann wiederum 'Nein' zu sagen und zu mir zu stehen und dass nicht alles okay ist, was unter dem Vorwand der 'Liebe' gemacht wird. 
Einen großen Schritt habe ich mit meinem aktuellen Lebensabschnittsgefährten gemacht. Mit ihm habe ich gelernt, dass es Menschen gibt, die mich so nehmen wie ich bin und andere, die mich verändern wollen und immer nur kritisieren werden. Doch vor allem habe ich gelernt, dass ich in Ordnung bin, so wie ich bin.
Ein weiterer Schritt begann im Mai 2016. Da habe ich mich dazu entschieden, Veganerin zu werden. Was dir vorher niemand sagt: Das Schwierigste ist nicht, Rezepte auszuprobieren, sich zu informieren und überhaupt so zu leben. Nein. Das Schwierigste ist seine Standpunkte und Lebensweise immer wieder auf's Neue verteidigen zu müssen und sich wirklich die allerdümmsten Sachen anhören zu müssen. Immer wieder muss ich mich selber behaupten und zu MIR stehen. 

Veganismus, Yoga und Meditation geben mir außerdem ein ganz anderes Lebensgefühl. Es klingt komisch, aber ein wenig hat es mir die Augen vor dem Konsum und vor allem seinen Folgen geöffnet. Ich habe angefangen selber das gut zu finden, was ich mache und somit mein Selbstwertgefühl gesteigert. Ich fühle mich selbstständiger ohne Tunnelblick auf die neusten Trends.

Wieso ich all das erzähle? Weil DAS mein Weg war, wie ich mich kennen und lieben gelernt habe und vor allem, mich selbst zu akzeptieren. Ich bin noch lange nicht am Ende, nein. Ich habe meine Momente, in denen ich mir nicht gefalle, aber es ist weniger geworden und ich mag mich so, wie ich bin.
Ich habe Tattoos, Piercings, einen Tunnel im Ohr. Ich bin wundervolle 1,60 m groß (ja, ich liebe meine Größe). Ich habe Kurven und ein Gesundheitsbäuchlein. Ich habe Dehnungsstreifen. Nein, ich habe Tigerstreifen! Ich bin ein Mädchen, das sich für MINT-Fächer interessiert und damn! Ich habe einen PTA und mein Abi mit LK Physik und Physiktechnik. Wieso nicht? Ich bin Veganerin und überglücklich mit meiner nachhaltigeren Lebensweise. Und ja, ich liege lieber Zuhause, hab Ich-Zeit und lese, als zu shoppen und überholten Idealen hinterher zu rennen.


Leute, macht die Augen auf! Es gibt wichtigere Probleme als Modetrends und Ideale!
Ihr seid toll, so wie ihr seid
und niemand sollte euch was anderes einreden!

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