Britta Röder - Die Buchwanderer
Gute Idee, leider zu kompliziert verpackt
Kurz zum Inhalt
Ron ist neu in der Stadt, als er auf dem Weg zu einem Treffen mit seinem Cousin Magus eine geheimnisvolle Unbekannte trifft. Er beschließt, ihr zu folgen. In der Bibliothek verschwindet die Frau plötzlich und lässt nur eine Lektüre zurück - Romeo und Julia. Ron nimmt das Buch mit und als er Zuhause anfängt, es zu lesen, findet er sich plötzlich im italienischen Verona wieder, dem Schauplatz seiner Lektüre...
Meine Meinung
Natürlich habe ich auch Gutes in dem Buch gefunden, was ich als Erstes ansprechen möchte. Der Wortschatz war wirklich sehr groß und wirkte eloquent. Die Sprache hat mich im ersten Teil, in Shakespeares Verona von 'Romeo und Julia' fasziniert. So angepasst und gut - perfekt getroffen. Auch die Kulisse wurde treffend wiedergegeben. Den ersten Teil habe ich dadurch sehr genossen. Ich war gefesselt und neugierig, welche literarische Welt ich als nächstes erkunden darf.
In Teil Zwei ging es dann in ein Werk von Puschkin. Dieser hat mich absolut ausgebremst. Die eh schon recht langen Monologe wurden hier immer länger. Dazu noch die, naja, teilnahmelose Haltung, die unser Protagonist durch Eugen Onegin bekam, half dann auch nicht. Der Verlauf war sehr zäh, wodurch ich ab hier angefangen habe zu kämpfen.
Im Allgemeinen empfinde ich es als abwechslungsreich, wenn die Erzählperspektive mal allwissend ist. Das kann spannungsfördernd sein. Doch auch dies hat mich bei dem Roman 'Die Buchwanderer' ausgebremst.
Teilweise war ich während des Lesens verwirrt, was genau jetzt Sache ist und was es mit den Buchwanderern auf sich hat. Ich muss gestehen: Ich habe etwas anderes erwartet, was natürlich nicht schlecht ist, aber es wurde mir dann doch etwas zu kompliziert...Der Roman bekommt letztendlich ★★✯☆☆ von 5 Sternen von mir.
Eckdaten
Genre: Fantasy
Seitenanzahl: 296 Seiten
Preis: 14,00 €
Verlag: Acabus Verlag
Klappentext
Ein Blick auf die schöne Unbekannte und schon hat Ron die Verabredung mit seinem Cousin Magus vergessen und folgt ihr durch die Stadt. Doch in der Bibliothek verliert er ihre Spur – oder hat sie ihm mit Shakespeares „Romeo und Julia“ eine Botschaft zuspielen wollen? Sofort beginnt Ron mit der Lektüre und findet sich im selben Augenblick mitten in Verona wieder…
Was wie eine romantische Liebesgeschichte beginnt, wird nicht nur für Ron zu einer literarischen Reise durch die Weltliteratur – von Verona in das Russland Puschkins, wo Ron plötzlich nicht mehr nur eine Randfigur ist, sondern in die Rolle Eugen Onegins schlüpfen muss – und weiter zu Cervantes „Don Quijote“. Schon bald bemerkt Ron, dass er nicht der einzige Wanderer zwischen den Bücherwelten ist. Doch der Ausweg bleibt verschlossen und die Ereignisse mysteriös.
Ist die schöne Rosalia der Schlüssel zu diesem Geheimnis?
Und welche Rolle spielt der heimlich in seine Nachbarin Charlotte verliebte Magus, der die eigenen Gefühle stets hinter seiner Kunst versteckt?
Immer fließender werden die Grenzen zwischen Lesen und Erleben. Und immer stärker rückt die existentielle Frage in den Vordergrund, wo zwischen Realität und Fiktion jeder einzelne seine eigene Wirklichkeit (er-)findet.
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